Auf der Internationalen Grünen Woche (IGW), die aktuell in Berlin stattfindet, stehen die langfristige Entwicklung der Agrarwirtschaft und das Tierwohl im Mittelpunkt der Diskussionen, an denen sich die Handelsunternehmen der Schwarz Gruppe aktiv vor Ort beteiligen.
Schon seit vielen Jahren engagieren sich Lidl und Kaufland für mehr Tierwohl und Klimaschutz sowie für eine transparente Haltungskennzeichnung. So gehören die beiden Handelssparten der Schwarz Gruppe unter anderem zu den Gründungsmitgliedern der Initiative Tierwohl (ITW). Lidl hat zudem bereits 2018 den Haltungskompass entwickelt und damit die Grundlage für die gegenwärtige Haltungsformkennzeichnung des Lebensmitteleinzelhandels gelegt. Diese setzen Lidl und Kaufland bei Fleisch, Wurst, Tiefkühlprodukten und zuletzt auch bei Milch ein, um ihren Kunden die Wahlmöglichkeit für mehr Tierwohl zu geben. Beide Handelsunternehmen weiten die Kennzeichnung sukzessive auf weitere Produktbereiche aus.
Lidl und Kaufland teilen das Ziel des Bundesministers für Ernährung und Landwirtschaft Cem Özdemir, den Umbau der Nutztierhaltung hin zu mehr Tierwohl voranzutreiben. Eine umfassende verpflichtende staatliche Tierhaltungskennzeichnung stellt einen wesentlichen Baustein dar, um überall dort, wo Menschen tierische Lebensmittel kaufen oder konsumieren, die Tierhaltung hinter diesen Lebensmitteln sichtbar zu machen. Nur durch den flächendeckenden Einsatz eines solchen Kennzeichens lässt sich der Bewusstseinswandel in der Bevölkerung hin zu einem verantwortungsvolleren Konsum voranbringen und das Tierwohl in der Breite verbessern. Wenn Haltungsbedingungen und ergänzend die Herkunft leicht verständlich auf allen Produkten abgebildet sind, können Verbraucher eine bewusste Entscheidung für mehr Tierwohl treffen. Für den Großteil des Lebensmitteleinzelhandels ist diese Transparenz bereits vielfach Standard. Daher ist es zu begrüßen, dass Bundesminister Cem Özdemir die Kennzeichnung schnellstmöglich überall dort verpflichtend einsetzen möchte, wo tierische Lebensmittel angeboten werden – also unter anderem auch in Restaurants, Schnellimbissen, Kantinen, Mensen, Kitas, Schulen, Stadien, Krankenhäusern und Hotels.
Des Weiteren ist es für Lidl und Kaufland essenziell, die geplante Tierhaltungskennzeichnung zeitnah auf verarbeitete Produkte und die gesamte Aufzuchtphase sowie im zweiten Schritt auf weitere Tierarten auszuweiten. Auch eine Verbindung der gesetzlichen Regelung mit einer verpflichtenden Herkunftsangabe ist wichtig, um die heimische Landwirtschaft zu stärken, die Leistungen der bäuerlichen Erzeuger auch in der Außer-Haus-Verpflegung klar erkennbar zu machen und diese angemessen zu honorieren. Darüber hinaus plädieren die beiden Handelssparten für weitere gesetzliche Anpassungen, etwa in Bezug auf baurechtliche Belange wie Stallumbauten.
Die Umsetzung von mehr Tierwohl in der Nutztierhaltung kann nur gemeinsam gelingen. Wir befürworten daher weiterhin einen gemeinsamen Dialog zwischen Vertretern von Lebensmitteleinzelhandel, Verarbeitern, Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung, Politik und Landwirtschaft, um Hand in Hand zukunftsfähige und praktikable Lösungen zu entwickeln.